Über den Garten
Lage:
Der Botanische Garten der Universität Osnabrück am Westerberg besteht aus dem Kernbereich, der aus zwei ehemaligen Steinbrüchen besteht, der erste mit 5,6 ha und der zweite mit 2,8 ha Größe, sowie der Außenanlage des Biologiegebäudes mit 3,0 ha. Letztere Teilfläche ist jederzeit zugänglich und beherbergt unterschiedliche Gehölzarten.
Geologie:
Der Kernbereich des Botanischen Gartens ist eingezäunt und kann nur während der Öffnungszeiten besucht werden (kostenlos, Hunde sind nicht erlaubt). Er liegt in einem ehemaligen Steinbruch, dessen Gesteinsschichten dem Unteren Muschelkalk zuzuordnen sind. Der Kalkstein wurde hier für Bauzwecke, wie z.B. zum Bau des Heger Tores in der Altstadt, gewonnen. Die verbliebenen Reste des Steinbruchs beherbergen ein imposantes Relief mit Steilwänden und einem Gesteinsblock, der zu einem Alpinum umgewandelt wurde. In der Steilwand sind die verschiedenen Kalksteinschichten in ihrer Rechtsneigung (NO) erkennbar. Sie stammen aus dem Unteren Muschelkalk des Trias und sind ca. 230 Mill. Jahre alt. Dabei handelt es sich um organische Ablagerungen am Boden eines subtropischen Meeres. Schautafeln an den interessanten Punkten im Garten geben Auskunft über geologische Details.
Freigelände:
Wie alle Botanischen Gärten hat auch der Botanische Garten Osnabrück im Schaubereich verschiedene Schwerpunkte, die sich aus dem wissenschaftlichen Gesamtkonzept ergeben. Es sind dies die geographischen Bereiche des gemäßigten Nordamerika und Asiens, des europäischen Gebirgsraumes, des süddeutschen Jura (Schwäbische Alb), des europäischen Schluchtwaldes sowie des Mittelmeergebietes. Als thematische Schwerpunkte ergänzen die Heilpflanzen, das Ericaceenbeet und der Tertiärgarten die Sammlung. In den geographischen Bereichen werden einzelne Pflanzenformationen demonstriert. Es handelt sich dabei um Komplexe von Vegetationstypen, die in ihrer Gesamtheit die Lebensformen, die ökologischen Bedingungen, aber auch historische Faktoren widerspiegeln. Wegen der begrenzten Fläche können jedoch nicht alle Facetten einer bestimmten Formation gezeigt werden. Die Broschüre "Gartenführer" enthält weitere Informationen. Der zweite Steinbruch mit 2,8 ha ist ein Naturschutzgebiet für einheimische Pflanzen und Tiere.
Gewächshäuser:
Schon zur Zeit der Gründung des Botanischen Gartens der Universität Osnabrück bestand die Idee, die Schaugewächshäuser über die Steilwand des Gartens zu bauen, um Studierenden und Besuchern einen Einblick in die höheren, mit mehr Arten versehenen Kronenregionen zu gewähren. Erst im Juli 1996 war es soweit. Mit dem ersten Spatenstich glaubten auch wir, die im Botanischen Garten tätig sind, an eine Realisierung. Das Regenwaldhaus wurde 1998 eröffnet und zeigt auf 600 Quadratmetern und einer Höhe von 21 Metern über 800 tropische Pflanzen aus Zentral- und Südamerika. Aus der Broschüre "Führer durch das Regenwaldhaus" oder auf der Seite
http://www.amazonas.uni-osnabrueck.de/ erhalten Sie zusätzliche Informationen.
Forschung und Lehre:
Als Einrichtung des Fachbereiches Biologie/Chemie der Universität Osnabrück dient der Botanische Garten der Forschung und Lehre in den botanisch ausgerichteten Arbeitsgebieten. Wissenschaftliche Pflanzensammlungen, Versuchsflächen in Freiland und Gewächshäusern, Pflanzen für den studentischen Unterricht und eine wissenschaftliche Bibliothek stehen hierfür zur Verfügung. Darüber hinaus wendet sich der Garten aber auch an die Bevölkerung, um ihr die vielgestaltige Welt der Pflanzen näher zu bringen, Interesse für botanische Fragen zu wecken und naturwissenschaftliches Wissen zu vermitteln.