Wildpflanzenschutz-Deutschland
WIPs-De



Das Projekt »Wildpflanzen-Schutz Deutschland« (WIPs-De) wird vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) seit 2013 gefördert. Ziel ist die genetische Vielfalt von Wildpflanzenarten, für die Deutschland eine besondere Verantwortung hat, zu sichern.

»Das Projekt trägt dazu bei, den 2007 in der Nationalen Strategie geforderten Erhalt der biologischen Vielfalt und den Schutz regionaler Anpassungen von Populationen umzusetzen«, so Prof. Dr. Sabine Zachgo, Direktorin des Botanischen Gartens der Universität Osnabrück, die den Aufbau des Verbundprojekts leitete.

In der ersten Förderperiode von 2013 bis 2018 wurde das Saatgut der 15 Verantwortungsarten in vier Projektregionen bundesweit an Wildstandorten gesammelt. Das Saatgut wird in den jeweiligen Gärten und als Dupletten in Osnabrück langfristig unter Teifkühlbedingungen gesichert. In der zweiten Förderphase von 2018 bis 2025 werden mittlerweile über 100 Verantwortungsarten bearbeitet.

Bild "Wildpflanzenschutz:UN_Dekade.jpg"In diesem Netzwerk, das bereits zweimal als UN-Dekade Projekt ausgezeichnet wurde, arbeiten die WEL-Partner weiter erfolgreich zusammen. Neu dazu kamen der Botanische Garten in Potsdam mit seiner Expertise für Erhaltungskulturen und der Botanische Garten in Mainz, der für die Umweltbildung zuständig ist.

Die Besonderheit und Innovation dieses nationalen Projektes liegt in der Kombination von Ex-situ- und In-situ-Schutzmaßnahmen für heimische Wildpflanzen: Die Botanischen Gärten legen Erhaltungs- und Vermehrungskulturen an, mit denen In-situ-Schutzmaßnahmen durchgeführt werden. In enger Zusammenarbeit mit Naturschutzbehörden, Biologischen und Ökologischen Stationen sowie Verbänden werden mit diesem Material Wiederansiedlungsmaßnahmen von gefährdeten Populationen an Naturstandorten gestärkt.

Der Osnabrücker Garten nutzt Sammeldaten als informative Ressource zur Identifikation von WIPs-Hotspots: Regionen, die eine hohe Vielfalt an Verantwortungsarten aufzeigen (Borgmann et al., 2023).
Bild "Wildpflanzenschutz:Hotspot.jpg"

So werden wertvolle Biodiversitäts-Informationen generiert, welche den Entscheidungsträgern zur Umsetzung der 30x30 Ziele mit der geforderten Schaffung eines größeren EU-weiten Netzes geschützter Gebiete zur Verfügung stehen.

Weitere Informationen zum WIPs-De Projekt unter www.wildpflanzenschutz.de


Ausgewählte Publikationen

Borgmann P., Oevermann S., Zachgo S. (2023) Hotspotuntersuchungen nationaler Verantwortungsarten der Gefäßpflanzen in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein. Natur und Landschaft 98, Heft 5, S. 217-227. https://bfn.bsz-bw.de/frontdoor/deliver/index/docId/1769/file/NuL2023-05-01.pdf

Borgmann, P., Westerholt, R., Oevermann, S. Zachgo, S. (2017) Webbasierte und mobile Datenerfassung im Projekt ‘Netzwerk zum Schutz gefährdeter Wildpflanzen in Deutschland (WIPs-De)’ Natur und Landschaft, 2: 69-75. https://www.wildpflanzenschutz.uni-osnabrueck.de/wp-content/uploads/2021/01/Webbasierte-und-mobile-Datenerfassung-im-WIPs-De-I-Projekt.pdf

Borgmann, P., Burkart, M., Lauterbach, D., Listl, D., Martens, A., Nick, P., Oevermann, S., Poschlod, P., Radkowitsch, A., Reisch, C., Stevens, A.-D., Straubinger, C., Zippel, E., Zachgo, S. (2015) WIPs-De: Wildpflanzenschutz Deutschland - Ein Projekt des Bundesprogramms zur Biologischen Vielfalt. Natur und Landschaft 90, Heft 12, S. 550-555. https://www.wildpflanzenschutz.uni-osnabrueck.de/wp-content/uploads/2019/03/Verff_NuL_12-2015_WIPs-De_uebersichtsartikel.pdf